Nach dem frustrierenden Unentschieden gegen einen bescheiden aufgetretenen Gegner wie Werder Bremen und zudem in einem Heimspiel drängt sich die Frage auf, wann der neue Aufsichtsratsvorsitzende eingreift und einen kompletten Neuanfang verkündet.
Liebe Schwaben-Piranhas,
was hat sich in den knapp drei Monaten nach dem Auswärtssieg des VfB beim SC Paderborn 07 geändert?
Vor 11 Wochen hat Ginzcek mit dem Siegtor in der 72. Min. gegen Paderborn dem VfB den Verbleib in der 1. Fußballbundesliga gesichert. In der Startelf zum Auftakt der Bundesligasaison 2015/2016 gegen den 1. FC Köln standen sieben Feldspieler, die auch Huub Stevens beim „Endspiel“ in Paderborn aufgeboten hatte.
Gegen Paderborn hat der VfB in der Schlussviertelstunde die 1:2 Auswärtsführung bis zum Schlusspfiff bravourös verteidigt. Das Spiel gegen Köln hat der VfB in den letzten 20 Minuten aus der Hand gegeben. Bis dahin konnte der VfB seine zahlreichen und teilweise sehr guten Torchancen trotz des unermüdlichen Balljagens nicht in Tore ummünzen. Und nach dem berechtigen Elfmeter für Köln wurde der VfB vom 1. FC Köln mit einfachsten Mitteln zur Strecke gebracht. Der Balljäger wurde zum Gejagten und kurz und knackig „erlegt“.
Liebe Schwaben-Piranhas,
am Ende der Vorrunde der vergangenen Saison stand der VfB Stuttgart mit neunzehn Punkten auf Platz 10 der Tabelle. Der VfB war punktgleich mit dem SV Werder Bremen, der jedoch die deutlich schlechtere Tordifferenz von -15 zu -2 Toren aufwies. Auf den Tabellenneunten (Mainz 05) hatte der VfB in der Saison 2013/2014 einen Rückstand von fünf Punkten. Der Abstand zum Relegationsplatz betrug damals ebenfalls fünf Punkte. Auf die beiden Abstiegsplätze (Nürnberg und Braunschweig) hatte der VfB nach der Vorrunde der letzten Saison einen einigermaßen komfortablen Vorsprung von immerhin acht Punkten. Und trotzdem ist der VfB am Ende der letzten Saison nur mit großem Glück dem Abstieg entgangen.
Liebe Schwaben-Piranhas,
am kommenden Wochenende beginnt die 52. Bundesliga-Saison. Nach der verkorksten Saison 2013/2014 und dem glücklichen Verbleib in der 1. Liga ist die Hoffnung groß, dass beim VfB und den Fans das Wort „Abstieg“ in der kommenden Saison nicht in den Mund genommen werden muss. Mit Armin Veh als neuen Trainer soll das Spiel des VfB nicht nur wieder offensiver sondern auch variabler werden, so liest man in der Zeitung. Weder von der Vereinsführung noch vom neuen Trainer gibt es eine klare Zielvorgabe für die kommende Saison.
8 Siege, 8 Unentschieden, 18 Niederlagen und drei Trainer, das ist die Bilanz unseres VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesligasaison 2013/2014
Liebe Schwaben-Piranhas,
wie gut, dass es in der gerade beendeten Spielzeit der 1. Fußball-Bundesliga drei Mannschaften gab, die eine noch schlechtere Bilanz als unser VfB Stuttgart aufweisen. So gesehen hatte unser VfB das notwendige Glück, das ja laut einigen maßgeblich Verantwortlichen im Verein in einigen Spielen dieser Saison nicht auf Seiten des VfB gewesen sein soll und der Klassenerhalt deshalb gerade so geschafft wurde.
Liebe Schwaben-Piranhas,
nach zehn Spielen hatte der VfB in der aktuellen Saison dreizehn Punkte auf dem Konto. Nach jetzt zwanzig absolvierten Spielen hat sich das Punktekonto um gerade mal sechs Punkte auf neunzehn Zähler erhöht. Zudem haben nur Werder Bremen, Hoffenheim und der Hamburger Sportverein mehr Gegentore bekommen als der VfB. „So kann es nicht weitergehen“…. sagte der neue Präsident Wahler in einem Zeitungsinterview kurz vor Weihnachten 2013. Mit diesem Fazit kehrte Herr Wahler von der dreitägigen Klausur mit der Führungsmannschaft des Vereins im Tannheimer Tal zurück. Nach der heutigen desolaten Niederlage gegen die allenfalls solide Mannschaft des Augsburger FC kann man diesen Satz nur nochmals auch dem Präsidenten laut und deutlich zurufen: „So können wir nicht weitermachen“ oder, angesichts der Vorstellung mehrerer Spieler, auch im Spiel gegen Augsburg, etwas abgewandelt: „So ist der Klassenerhalt kaum zu schaffen“.
Liebe Schwaben-Piranhas,
nach zehn Spielen hat der VfB in der aktuellen Saison dreizehn Punkte auf dem Konto. Drei Siege, zwei davon auswärts gegen die beiden Aufsteiger, vier unentschieden und drei Niederlagen ist die eher bescheidene Ausbeute. Bescheiden vor allem deshalb, weil von Bayer Leverkusen abgesehen, keiner der bisherigen Gegner wirklich zu den heißen Anwärtern auf einen Platz zählen sollte, der zur Teilnahme an den internationalen Wettbewerben berechtigt.
Liebe Schwaben-Piranhas,
kann man hoffen, dass sich bei unserem VfB in der neuen Saison eine wirkliche Wende zum Besseren einstellt? Der VfB hat zwar nicht nur das offensichtliche Missverständnis mit dem bisherigen Präsidenten beenden können, sondern auch den in den letzten Jahren laut Medienberichten immer unbeliebter werdenden „alten“ Aufsichtsratsvorsitzenden mehr oder weniger zum Rücktritt gezwungen. Das alte Wappen wird zum neuen Wappen gemacht, auch wenn diese Aktion rd. 300.000 € kosten soll und man hat einen neuen Präsidenten mit überwältigender Mehrheit gewählt. Es ist eine Binsenweisheit: Deshalb gewinnt der VfB auch nicht mehr Spiele.
Liebe Schwaben-Piranhas,
noch immer bin ich vom Auftritt unseres VfB in Dortmund begeistert. Wer hätte gedacht, dass der VfB nach dem schnellen 2:0 durch Dortmund kurz nach der Pause nochmals zurückkommt. Nun haben wir 40 Punkte und noch sind in 6 Spielen 18 Punkte zu vergeben. Zusammen mit 4 weiteren Mannschaften kämpfen wir um die 3 Plätze, die zur Teilnahme an der Europaliga berechtigen. Dabei bedeutet der 5. Platz in der Bundesliga nach Ende der Saison die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der Europaliga. Platz 6 in der Schlusstabelle der Bundesliga berechtigt zur Teilnahme an der Play-Off Runde zur Europaliga.
Liebe Schwaben-Piranhas,
Bange machen gilt nicht. Sicherlich sind viele vom bisherigen Abschneiden unseres VfB in der aktuellen Saison enttäuscht. Und es stimmt auch, dass bei fast allen Spielern gegenüber der letzten Saison keine wirkliche Weiterentwicklung zu erkennen ist. Ein Fortschritt gegenüber der letzten Saison ist jedoch, dass wir nach 20 Spieltagen nicht 37 Gegentore, sondern „nur“ 28 Gegentore kassiert haben. Dies haben wir vor allem Sven Ulreich und der Innenverteidigung mit Tasci und Maza zu verdanken. Persönlich hatte ich ja Zweifel daran, ob Ulreich wirklich ein guter Torwart ist. Er hat mich aber vor allem in den Spielen gegen Dortmund, Bayern und im Pokalspiel gegen den HSV (fast) überzeugt. Die Probleme im Sturm beginnen im Mittelfeld. Dort spielen wir zu langsam und zu schematisch.